Vol.1, No 5, 1998 pp. 521 - 522
NEW BOOKS REVIEW
BUCHBESPRECHUNGEN 
RELIGION, FAMILIE UND DIE JUGEND
Dr Zorica Kuburić:
Religija, porodica i mladi
Beograd, Teološki institut za obrazovanje, informacije i statistiku, 1996


Das Buch über die Religion, Familie imd Jugend entstand aus der Doktor-Dissertation "Selbstbild der Adoleszenten in der protestantischen Familie", die an der Philosophischen Fakultät in Belgrad /1955/ verteidigt wurde. Es ist das zweite Buch von derselben Autorin. Das erste Buch "Porodica i psihičko zdravlje dece" /Familie und psychische Gesundheit der Kinder/ war 1994 veröffentlicht. In den beiden Büchern beschäftigt sich die Autorin mit den Problemen der Adoleszenten.
Das neue Buch enthält soziologische und psychologische Betrachtungen und Daten über die Jungen in den adventistischen Familien des heutigen Jugoslawien. Im ersten Teil des Buches entwickelt die Autorin ihre Konzeptionen über die Familie, die Religion und das Selbstbild /Self-Concept/ der Adoleszenten. Sie will die Frage beantworten, was bedeutet die Religion im Leben der jungen Person und was für Wirkungen die Familie dabei hat. Man spricht über den Sozialisierungsprozes und das Verhalten von Eltern zu den Kindern. In den adventistischen Familien seien die Kindern einem stärkeren autoritären Regime und einer strengeren Liebe ausgelegt. Die Erziehung der Kinder im Geiste der Religion und der strengen Moral kann erfolgreich sein. Vieles hängt aber von den Beziehungen zwischen den Eltern in der Familie, sowie zwischen den Eltern und Kindern ab. In der Verbindung damit ist die Theorie von R. P. Rohner (Parental Acceptance-Rejection Theory) kurz dargestellt.
lm Rahmen der theoretischen Behandlung der Religion wird auch die dogmatische Lehre des Adventismus /27 Dogmen/ dargestellt. Als Indikatoren der Religiösität sind religiöse Ueberzeugungen und Einstellungen, Rituale, kommunikative Tätigkeit und Verhältnis zur Kirche angegeben. Nach der kurzen Fassung der Geschichte des Christentums sind einige empirische Forschungen im Gebiet der Religion betrachtet, die für das Thema von grösserer Bedeutung sind.
Der zweite Teil des Buches ist der empirischen Forschung der Autorin gewidmet. Die Daten über die Population der Jugend zwischen 13 und 19 Jahre waren in den grösseren Städten des heutigen Jugoslawien mittels Fragebogen und Skalen gesammelt. Der Umfang der Auswahl bon Informanten umfasste 447 Jungen. Davon waren Adventisten - Adoleszenten 189 /in drei Experimentalgruppen verteilt/ und 193 Adoleszenten die keine Adventisten sind /zwei Kontrollgruppen/. Vom Auswahl der Adoleszenten wurden 65 Jungen ausgefallen, das heisst dessen Fragebogen nicht behandelt sind. Nebst der Adoleszenten aber sind auch ihre Eltern und Lehrer befragt. Die bekommenen Daten wurden durch statistische Verfahren behandelt. Die Resultate der empirischen Forschung sind ausführlich dargestellt.
Die Auslegung der Resultate der Forschung beginnt mit der Beschreibung und Erklärung des Lebens und der Verhältnisse in der adventistischen Familie. Es folgt die Betrachtung der Unterschiede zwischen den Adventisten und ihrer Umgebung in der jugoslavischen Gesellschaft. Man analysiert die Erziehung der Adoleszenten in den adventistischen Familien und in den anderen. Besonders interessant ist aber die Analyse den Religiösität der Adventisten. Als Vorbedingung der Religiösität hält die Autorin das Glauben an die Existenz des Gottes. Die Autorin ist selbst eine Adventistin. Ihrer Meinung nach Gott sei Liebe. Und Liebe sei nur nötig für das glückliche Leben. Die wichtigsten Imperative der religiösen Menschen im Christentum seien: Liebe zum Gott und Liebe zu allen Menschen. Jedoch gebe es in der jugoslavischen Gesellschaft, nach den Daten der empirischen Forschung, gewisse Intolleranz zu den Adventisten.
Die Forschung zeigt, der Meinung der Autorin nach, da? die Religion das ganze Leben der religiösen Adoleszenten stark beeinflie?t. Das Gilt besonders für die Adventisten. Die Population der Adventisten habe entwiclkeltes Selbstbewu?tsein und zeigt eine Strenge im sozialen Leben und Moral. Die Adventisten seien auch etwas konservativer als die anderen Adoleszenten.
Neben der statistischen Methode und der Inhaltsanalyse verwendete die Autorin in ihrer Forschung auch die komparative Methode. Dies Buch zeigt, dass es in der Meinung der Adventisten in USA und Jugoslawien, trotzt der gleichen Religion, bedeutende Unterschiede bestehen.

Gligorije Zaječaranović